Der Name klingt nach Programm und dieses Programm sollten Sie sich nicht entgehen lassen: In das Ostkap müssen Sie Ihren Wagen lenken, um entlang der Wild Coast auf Entdeckungsreise zu gehen. Das Gebiet erstreckt sich vom Great Kei River bei East London im Süden bis hinauf zur Grenze nach KwaZulu Natal zum Mtamvuna-Fluss und über Teile der Transkei, der Geburtsregion Nelson Mandelas.
Das Wilde müssen Sie in dieser abwechslungsreichen Landschaft in Südafrika nicht lange suchen: Auf einer Strecke von rund 250 Kilometern wechseln sich zerklüftete Küstenabschnitte, dramatische Schluchten, ungezähmte Urwälder, üppiges Grün, geschützte Buchten und weitläufige Sandstrände mit Graslandschaften, sanften Hügeln, einer ungekannten Blumenvielfalt inklusive Palmfarnen, Gelbholzbäumen und Aloepflanzen miteinander ab – nicht zu vergessen die dörflichen Gemeinschaften, die von der Moderne ebenso abgeschnitten scheinen wie die gesamte lokale Natur. Wohnanlagen, Einkaufszentren oder Hotelkomplexe suchen Sie hier vergebens, wohin Sie Ihr Auto auch lenken.
Doch dessen Miete lohnt trotzdem – oder gerade deshalb: Übernachten können Sie in einfachen, aber schönen und Hotels und Backpacker-Lodges und langweilen tun Sie sich ganz sicher keine Minute. Also Ornithologe kommen Sie hier mit der Beobachtung von rund 320 Vogelarten ebenso auf Ihre Kosten wie als begeisterter Wanderer, unabhängig von Ihrem Fitnesslevel. Alternativ können Sie in der Wild Coast Ausflüge auf dem Pferderücken unternehmen oder sich dem Wasser zuwenden. Sollten Sie gerne angeln, haben Sie die Wahl zwischen Tiefsee-, Fels-, Brandungs-, Fliegen- und Speerfischen, als Taucher können Sie sich auf eine Tour zu den unzähligen Schiffswracks begeben, deren Besatzung es nicht weiter als bis an die wilde Küste geschafft hat. Auf der Wasseroberfläche haben Sie als Surfer und Bootsfahrer Spaß und sollten Sie sich für eine 4×4-Miete für Ihren Mietwagen entschieden haben, dann erkunden Sie einfach auf vier Rädern ein wenig unwegsameres Gelände!
Einen besonderen Anziehungspunkt für Einheimische und Touristen gleichermaßen stellt immer wieder der Küstenort Port St. John dar, dessen tropische-Insel-Atmosphäre mit dem warmen Wasser des Indischen Ozeans und dem subtropischen Klima selbst in Südafrika kein weiteres Mal zu finden ist. Hier verbergen sich auch zwei Geheimtipps der zahlreichen Strände der Wild Coast: Den rund zehn Kilometer entfernten Pebbles Beach erreichen Sie nur nach einer steilen Fußwanderung, mit dem 3rd Beach von Port St. Johns begeben Sie sich mitten hinein ins Naturschutzgebiet Silaka. Nicht ganz so einsam liegen die Strände Yellow Sands und Glengarriff ein wenig außerhalb East Londons, doch dafür bieten sie großartige Wellen und viel gemeinsamen Spaß in der Sonne.
Was lohnt noch entlang der Wild Coast: Fassen wir einige unserer Empfehlungen im Folgenden zusammen!
- Die nebeneinander und damit jeweils mitten an einem der unberührtesten Strände der Wild Coast gelegenen Dwesa-Cwebe Wildlife Reserve und Marine Sanctuary gelten als Schwersternreservate, getrennt einzig durch den Mbashe River, gesäumt von Wald in Richtung Küste und den hügeligen Graslandschaften der Transkei.
- Haben Sie Lust auf eine einmalige Schwimmerfahrung, dann ist Waterfall Bluff genau der richtige Ort für Sie! Begeben Sie sich dort ins Nass, wo der Fluss direkt ins Meer stürzt – bevorzugen Sie trockene Füße, können Sie die felsige Küste stattdessen unterwandern.
- Ein faszinierendes Naturschauspiel bietet Ihnen das Naturschutzgebiet Mkambati mit seinen zahlreichen Wasserfällen und Teichen und bezaubernden kleinen abgelegenen Strandabschnitten. Hier können Sie ebenso wie im Hluleka-Reservat idyllische Spaziergänge unternehmen, sich zu Picknicks niederlassen oder mit Blick auf spielende Delfine Ihr Glück beim Angeln versuchen.
- Neben ihrer unbändigen Natur bietet Ihnen die Wild Coast in Südafrika auch die Möglichkeit, bei Gastfamilien in abgelegenen Gemeinden, auf Höfen der Xhosa oder beim Einblick in den Schulalltag der Kinder in traditionelle Dorfkulturen einzutauchen. Nutzen Sie die Gelegenheit und besuchen Sie authentische Shebeens mit ihrem informellen Kneipen-Flair, weitere lokale Restaurants oder auch kleine Zentren mit verschiedenen kommunalen Shops.
- Unbedingt stoppen sollten Sie Ihr Auto in zwei kleinen Dörfern der alten Transkei.
- Coffee Bay erhielt seinen ungewöhnlichen Namen von einem der Schiffe, die hier im 19. Jahrhundert an den Felsen zerschellt sind, das aber als einziges beim Sinken unter die Wasseroberfläche seine Ladung Kaffeebohnen mit sich nahm. An den Strand sind diese nicht gespült worden, der allerdings auch nicht aus Sandkörnern, sondern vielmehr unzähligen kleinen Kieselsteinen besteht – doch der Gang auf dem unebenen Untergrund lohnt. Denn von hier aus haben Sie einen optimalen Blick auf die „Hole-in-the-Wall“. Als gigantisches Wahrzeichen der Kaffeebucht erhebt sich ein massiver Felsen mitten aus dem Ozean, in dessen eigener Mitte wiederum sich ein rundes Loch befindet, durch das die anströmenden Wellen Zuflucht suchen. Ein tolles Fotomotiv – wer sich traut, kann auch zum einzigartigen Gestein herausschwimmen.
- Keinen Hotspot für Rucksacktouristen, dafür ein Ort authentischer afrikanischer Kultur mit einsamen und vorherrschend von einheimischen Fischern aufgesuchten Stränden sowie fantastischen Angelplätzen finden Sie schließlich in Mazeppa Bay. Auch diese Bucht steht für die charakteristische Wild Coast, die Sie bei Ihrem Südafrikaaufenthalt mit Ihrem Mietwagen unbedingt besuchen sollten!
Photo by Pixabay: https://www.pexels.com/photo/aerial-photography-of-boat-terminal-259447/